Schloss Weilerbach
Nach Jahrzehnten des Verfalls zeigt sich die Schlossanlage Weilerbach heute von ihrer besten Seite. Dieses zu Recht als `Rokoko-Juwel´ bezeichnete Bauwerk, einer der wichtigsten kunsthistorischen Schätze der Südeifel, ist der Stein gewordene Beweis für die enge geschichtliche Verflechtung mit den Luxemburger Nachbarn.
Über 1000 Jahre lang schrieb die Bevölkerung des Bitburger- und Luxemburger Landes gemeinsam Geschichte. Davon zeugt vor allem die Moselfränkische Sprache.
Seit 1714 erlebte die Gegend unter österreichischer Herrschaft eine Blütezeit, die einen regelrechten Bauboom zur Folge hatte. Als besonders prächtige Beispiele dieses reichen Bauerbes gelten die Gebäude der ehemaligen Benediktinerabtei Echternach und das Weilerbacher Schloss.
1762 erwarb die nahegelegene Abtei eine kleine Eisenhütte oberhalb von Bollendorf. Als diese Altschmiede eine Produktionsvergrößerung nicht zuließ entschloss sich die Abtei, am nahegelegenen Weilerbach von 1777 bis 1779 eine neue, größere Eisenhütte zu errichten. Im Jahr 1780 wurde vom letzten Echternacher Abt, dem baufreudigen Emanuel Limpach, das Schloss Weilerbach als Verwaltungssitz der Hütte und Sommerhaus des Abtes errichtet. Architekt war der Österreicher Paul Mungenast.
1794 besetzten französische Revolutionstruppen Echternach und Weilerbach. Schloss und Hütte wurden versteigert.
1944 wurde das Schloss, das die luxemburgische Industriellenfamilie Servais noch 1930 grundlegend in Stand gesetzt hatte, infolge von Artilleriebeschuss stark beschädigt und stand in der Folgezeit leer. Nach Einstellung des Hüttenbetriebes im Jahr 1958 verfielen die Hüttenbauwerke oder wurden abgerissen. 1961 verhinderte die Aufbringung eines Notdaches den vollständigen Niedergang des Schlosses.
1991 erfolgte die Übernahmedurch den Landkreis Bitburg-Prüm. Garten, Pavillon und Brunnenhaus wurden seitdem ebenfalls restauriert. Außerdem wurden das Pförtnerhaus am Schlossweiher, das hinter dem Schloss gelegene Verwalterhaus und die Remise restauriert und einer neuen Nutzung zugeführt.
1996 hat die Gewerbebau und Treuhand GmbH Trier das gesamte Areal von Schloss und Hütte angekauft und das Schloss in den Jahren 1987 bis 1992 vollständig nach denkmalpflegerischen Grundsätzen restauriert.
Von 1999 bis 2008 wurden Sicherungsarbeiten im Hüttengelände durchgeführt, nach Absprache können dort Führungen stattfinden.
Besichtigung
Die Anlage mit Ausnahme des Hüttengeländes kann ganzjährig besucht werden, allerdings steht das Schloss nicht für Führungen offen.
Museumscafé Remise
In der früheren Remise wurde ein Museumscafé eingerichtet. In ihm sind Gegenstände, insbesondere Ofen und Takenplatten, aber auch landwirtschaftliche Geräte ausgestellt, die allesamt von der Weilerbacher Hütte hergestellt wurden. Das Museumscafé hat von Ostern bis Mitte Oktober täglich von 11 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Einzelheiten können unter der Telefonnummer 06526/1333 erfragt werden.
Kulturelle Veranstaltungen
Im Festsaal finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen, insbesondere Konzerte, statt, die von der Schloss-Weilerbach-Gesellschaft e.V. durchgeführt werden.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
"Schloss-Weilerbach-Gesellschaft e.V."
Trierer Straße 1
D-54634 Bitburg
Telefon 0 65 61/ 15 - 42 70
E-Mail: olinger.martin@bitburg-pruem.de
Standesamtliche Trauungen
Der Gartenpavillon, der Festsaal des Schlosses und ein in der Remise für diesen Zweck eingerichteter Raum können für standesamtliche Trauungen gebucht werden.
Standesamt Südeifel
Pestalozzistraße 7
54673 Neuerburg
Telefon: 06564 69 12230
E-Mail: standesamt@vg-suedeifel.de
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