Smart Cities-Modellprojekt - EIFELKREIS VERBINDET
Leistungsbeschreibung
Der Eifelkreis Bitburg-Prüm wurde als eine von 32 Modellregionen der zweiten Staffel des bundesgeförderten Modellprojekts „Smart Cities - made in Germany“ ausgewählt.
Die Digitalisierung spielt nicht allein in den großen Städten und Metropolregionen eine immer bedeutendere Rolle – auch im ländlichen Raum wird sie zunehmend zur alltäglichen Praxis, kann gerade hier ihre Stärken ausspielen und zur weiteren Verbesserung der örtlichen Lebensverhältnisse beitragen.
Dabei lässt es sich im Eifelkreis gut leben: innovative kreative Unternehmen, viel Natur, günstiges Wohnen, funktionierende Sozialstrukturen, wenig Kriminalität,... Doch der Landkreis mit dünner Besiedlung, kleinteiliger Siedlungsstruktur und weiten Entfernungen hat natürlich auch seine besonderen Herausforderungen. Diesen Rahmenbedingungen begegnet man in der Eifel aber seit jeher mit weitsichtigen Lösungen. Die Zukunft wird „bottom-up“ von den Bürgern mitgestaltet, ob beim integrierten Kreisentwicklungskonzept oder dem Zukunfts-Check Dorf.
Das Projekt EIFELKREIS VERBINDET, für das der Eifelkreis in Kooperation mit den Verbandsgemeinden den Zuschlag aus der Bundesförderung „Modellprojekte Smart Cities“ erhalten hat, wird hier weitere Brücken schlagen und Menschen, Dienstleistungen und Angebote digital unterstützt noch näher zusammen bringen.
Mit dem Förderprogramm unterstützt die Bundesregierung Städte, Landkreise und Kommunen dabei, die Digitalisierung im Sinne einer integrierten, nachhaltigen Entwicklung zu gestalten. Ziel ist es, sinnvolle digitale Strategien für das Leben der Zukunft zu erarbeiten und die entwickelten Maßnahmen bedarfsorientiert umzusetzen. So will sich auch der Eifelkreis Bitburg-Prüm mit dem Projekt EIFELKREIS VERBINDET in den kommenden Jahren zu einer Smarten Region weiterentwickeln und den Alltag der Bürgerinnen und Bürger mit digitalen Angeboten erleichtern und sinnvoll unterstützen.
Vision
Der digitale Eifelkreis – vernetzt, lebenswert und naturnah
Der Eifelkreis hat bis ins Jahr 2030 weitreichende Schritte zur digitalen und nachhaltigen Transformation unternommen. Dabei besinnen sich die Menschen aus dem Eifelkreis ihrer traditionellen Tugenden und „packen handfest“ bei der erneuten Transformation des Kreises an. Einen wesentlichen Beitrag leistet dazu die gut funktionierende soziale, regionale und naturnahe Verbundenheit der Menschen untereinander und mit ihrer Heimat. Vitale Ortskerne und Dörfer sowie Kooperationen über alle Ebenen hinweg stehen für den Zusammenhalt und eine starke regionale Identität. Daraus resultiert eine hohe Kooperationsbereitschaft zwischen Akteurinnen und Akteuren aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern aus den fünf Verbandsgemeinden und der Stadt Bitburg. Im Sinne der regionalen Identität wurden digitale Lösungen nicht zum Selbstzweck implementiert. Vielmehr steht die Digitalisierung im Zeichen der kulturellen, sozialen und regionalen Verbundenheit zum Eifelkreis und schreibt die Geschichte der Kommunen in die digitale Zukunft fort. Um dem zu entsprechen, werden in den kommenden Jahren folgende Ziele verfolgt:
- Der Eifelkreis gestaltet die digital vernetzte Mobilitätswende
- Der Eifelkreis ist eine Modellregion für nachhaltige Energieversorgung
- Der Eifelkreis ist wirtschaftlich diversifiziert, innovativ und forschungsnah
- Die Verwaltung stellt die Weichen auf digitale Zukunft, Sicherheit und Resilienz im Eifelkreis
- Der Eifelkreis schafft die Voraussetzungen für ein familiengerechtes Leben in der Eifel
Umsetzung
Damit die Vision nicht nur Vision bleibt, sondern konkret in das Leben der Einwohner der Eifelkreises überführt wird, hat das Projektbüro EIFELKREIS VERBINDET seit dem Start der Modellprojektphase, in einem breiten Beteiligungsprozess, eine umfassende Smart-Region-Strategie für den Kreis erarbeitet und veröffentlicht. Die Strategie wird als dynamischer Prozess verstanden. Sie unterliegt beständigem Wandel, wird bedarfsgerecht fortgeschrieben und berücksichtigt aktuelle Entwicklungen.
Handlungsfelder
Energie
Erneuerbare Energien sind für die Energiewende ein wichtiger Baustein. Der Eifelkreis besitzt in diesem Bereich Alleinstellungsmerkmale, die in vielfältiger Weise Chancen bieten, durch digitale Prozesse und Anwendungen vorhandene Potenziale optimal auszuschöpfen.
Verwaltung und Sicherheit
Den kommunalen und kreisweiten Einrichtungen kommt im Umgang mit der Digitalisierung eine wichtige Rolle zu. Sie koordinieren die Tätigkeiten und Prozesse, behalten die sicherheitsrelevanten Fragen im Blick und tragen aktiv zur Veränderung bei.
Mobilität
Der Eifelkreis ist durch große Distanzen geprägt. Die Verringerung dieser Distanzen durch digitale Anwendungen ist ein entscheidender Ansatzpunkt. Über das Handlungsfeld wird dies in Einheit mit der erforderlichen Mobilitätswende vorangetrieben.
Eifelleben
Über das Handlungsfeld sollen digitalisierungsbezogene Aktivitäten in Bezug auf ehrenamtliches Engagement, generationenübergreifende Angebote, Teilhabe sowie Begegnungsorte gestärkt werden.
Wirtschaft
Der Eifelkreis besitzt eine ausgewogene und diversifizierte Branchenstruktur, die durch eine hohe KMU-Dichte geprägt ist. Eine, im Rahmen der Strategieentwicklung, durchgeführte Analyse hat Handlungsbedarfe im Bereich Digitalisierung - u. a. Digitale Impulsgebende und Gründungen – aufgezeigt. Dem soll über entsprechende Maßnahmen in diesem Handlungsfeld entgegengesteuert werden.
Wissen und Lernen
Obwohl sich im Eifelkreis bereits eine breite Bildungs- und Weiterbildungslandschaft findet, lässt die fortschreitende Digitalisierung in unterschiedlichsten Bereichen die Anforderungen beständig wachsen. Über das Handlungsfeld soll gezielte Unterstützung vermittelt werden.
Versorgung
Durch Digitalisierung entstehen große Potenziale die Versorgungslage im Eifelkreis zu optimieren - sei es von Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs od. medizinischen bzw. sozialen Leistungen od. Produkten.
Maßnahmenbündel
Mit der Smart-Region-Strategie wurden verschiedene Maßnahmen entworfen, die alle einen eigenen Mehrwert für den Eifelkreis besitzen. Ihre gesamte Stärke erfüllen sie jedoch nur im Verbund. Abgeleitet sind die Maßnahmen aus dem Kreisentwicklungskonzept des Eifelkreises sowie den Beteiligungsformaten im Rahmen der Strategieentwicklung. Die Maßnahmen zahlen auf die Vision und Zielbilder der Handlungsfelder ein, die das strukturelle Gerüst der Strategie bilden:
- Kommunale Datenplattform - Ein zentraler und offener Ort für Daten
- Makerspace - Neue Lernwelten und Vernetzungsorte
- Mobilitätslabor Eifelkreis - Innovative Pilotformate
- Intelligentes Energiemanagement - Show Cases im Eifelkreis
- Digitale Hochwassermelder - Katastrophenschutz im Eifelkreis
- Smarte GesundheitsBewegung - Vital aufwachsen, leben und alt werden
- Digitale HeimatApp
Kooperationen
Kooperationen sind für die Entwicklung und Umsetzung der Vorhaben im Eifelkreis besonders wichtig und von hohem Interesse. Sie können spannende Anregungen geben oder auch als Impulsgeber fungieren. So ist das Projektbüro EIFELKREIS VERBINDET unter anderem Mitglied des sogenannten Südwest-Clusters, einer Kooperation bestehend aus sechs Smart-Cities-Kommunen. Die fünf rheinland-pfälzischen Kommunen sowie der Landkreis St. Wendel haben sich unter anderem zusammengeschlossen um gemeinsam eine interkommunale Datenplattform zu entwickeln. Hierbei fließen finanzielle Ressourcen, technische Expertise und strategisches Denken zusammen, um innovative Lösungen zu fördern und umzusetzen. Die neue Datenplattform wird erheblich dazu beitragen, Verkehrsdaten, Hochwasservorhersagen und andere wichtige Informationen effizienter zu verwalten und zu teilen, um so die digitale Transformation in der Region zu beschleunigen. Der Beitritt des Eifelkreises zur Entwicklungsgemeinschaft des Südwest-Clusters unterstreicht das Engagement für innovative Lösungen in der Region und den Wunsch, durch Kooperation und gemeinsames Lernen die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern.
Infos zum Modellprojekt Smart Cities
Was verbirgt sich hinter dem Begriff der „Smart Cities“?:
„In einer smarten Stadt, bzw. Region werden Technologien und Daten verknüpft, um die Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner sowie die Standortqualität für die Unternehmen zu erhöhen und dabei weniger Ressourcen zu verbrauchen. Einwohnerinnen und Einwohner sind wesentlicher Teil der Entwicklungen und können Lösungen für den Alltag erarbeiten, testen und mitbestimmen.“
St.Gallen, September 2018
"Smart Cities" steht für die Entwicklung und sinnvolle Nutzung digitaler Technologien in fast allen Bereichen auf kommunaler Ebene. Zur Förderung dieses Prozesses hatte das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Anfang 2020 zum zweiten Mal einen Konzeptwettbewerb ausgeschrieben. Im September 2020 wurden aus 86 Bewerbungen 32 Modellregionen bekanntgegeben, die – aufgestockt um die Mittel des Konjunktur- und Zukunftspakets – mit 820 Millionen Euro gefördert werden. Die Förderquote des Bundes liegt bei 90% – im Eifelkreis somit 13,9 Mio. Euro zur Finanzierung von Personal, Kompetenzaufbau und Investitionen. Den Rest des Gesamtprojektvolumens von 15,44 Mio. bringt der Kreis als Eigenanteil ein.
Neben 20 großen Städten wie München oder Hamburg werden auch ein Dutzend interkommunale Kooperationen und Landkreise gefördert. Als weiterer Landkreis in Rheinland-Pfalz freut sich der Kreis Mayen-Koblenz über den Zuschlag.
Das Förderprogramm ist auf sieben Jahre angelegt. In den ersten beiden Jahren soll eine umfassende Digitalstrategie entwickelt werden, die im Eifelkreis auf dem Kreisentwicklungskonzept aufbaut und dieses weiterentwickelt. Erste Umsetzungsprojekte können auch in dieser Phase bereits angegangen werden. Hierfür stehen bis zu einer Mio. Euro zur Verfügung.
In den folgenden fünf Jahren geht es um die konkrete Umsetzung der entwickelten Digitalstrategie und daraus hervorgegangener Maßnahmen.
Mehr Informationen zum bundesgeförderten Smart Cities-Modellvorhaben erhalten Sie hier:
www.smart-city-dialog.de
https://www.kfw.de/stories/wirtschaft/innovation/?kfwmc=kfw-stories
Zuständige Abteilungen
Kreisentwicklung (Amt 04)
Zuständige Mitarbeitende
Herr Helmut Berscheid Amtsleiter
Weitere Informationen zum Projektbüro:
Kontakt:
Jan Mathar
Leitung Projektbüro "EIFELKREIS VERBINDET"
Tel.: +496561155167
E-Mail: eifelkreisverbindet@bitburg-pruem.de