BImA und SGD Nord hatten zuletzt Ende 2019 berichtet, wie das Bodenmanagement-Konzept bei der PFAS-Sanierung geplant ist. Die BImA hatte 2019 die Landesbauverwaltung Rheinland-Pfalz damit beauftragt, ein mit der SGD Nord abgestimmtes Bodenmanagement-Konzept zu erstellen. Dafür war eine EU-weite Ausschreibung mit einer verfahrensbedingt neunmonatigen Laufzeit nötig. Im Ergebnis der Ausschreibung wurde im Jahr 2020 das Gutachterbüro Arcadis mit der Sanierungsplanung beauftragt.
Sanierung der festgestellten PFAS-Gesamtmenge geplant
Im Januar 2023 reichte die BImA den Sanierungsplan bei der SGD Nord ein. Stephan Clemens vom Zentralen Kontaminationsmanagement der BImA erläuterte den Gremienvertretern sowie den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern die Planungen: „Der Gutachter begann die Sanierungsplanungen Ende 2020 und schlug weitere Untersuchungen vor. Nachdem wir an den bekannten Belastungsschwerpunkten im Jahr 2021 eingrenzende Untersuchungen ausführen ließen, wertete er sie bis Anfang 2022 aus. Auf Grundlage dieser Ergebnisse und gutachterlichen Vorschläge stimmten wir mit der SGD Nord das weitere Vorgehen ab. Gemäß dem vorgelegten Sanierungsplan werden die im Boden der BImA-Flächen festgestellten PFAS-Belastungen durch die Sanierungsmaßnahmen abgedichtet.“
Sicherungsbauwerk für kleinräumige PFAS-Belastungsschwerpunkte geplant
Neben den Abdichtungen des Bodens sieht die Sanierungsplanung vor, dass kleinräumig abgegrenzte Belastungsschwerpunkte (Hot-Spots) von den Flächen im BImA-Eigentum ausgehoben und auf der Zielfläche der ehemaligen Sondereinsatzübungsfläche in einem „Sicherungsbauwerk“ zusammengeführt werden. Die technischen Details zum Aufbau des Sicherungsbauwerks stellte Dr. Michael Reinhard vom Gutachterbüro Arcadis vor: „Mit PFAS verunreinigtes Material aus kleinräumigen Belastungsschwerpunkten wird auf die Basisabdichtung des Sicherungsbauwerks aufgebracht und anschließend nach oben ebenfalls abgedichtet und damit gesichert. Dies soll in modularer Bauweise rückholbar erfolgen, falls zu einem späteren Zeitpunkt geeignete Sanierungsmethoden zur weiteren Reinigung vorhanden sind.“
Abdichtungen verhindern PFAS-Verlagerung vom Boden ins Grundwasser
Neben der ehemaligen Sondereinsatzübungsfläche im nordwestlichen Teil des BImA-Geländes sollen die ehemalige Feuerlöschübungsfläche Ost und die ehemalige Feuerlöschübungsfläche West abgedichtet werden. Damit wird die weitere Verlagerung von PFAS aus dem Boden ins Grundwasser an diesen Belastungsschwerpunkten verhindert. Zudem sind im Rahmen der weiteren Entwicklung der BImA-eigenen Flächen, die durch den Zweckverband Flugplatz Bitburg und die BImA weiterverfolgt werden, auch weitere Versiegelungen von weniger verunreinigten Flächen durch Bebauung vorgesehen. Dadurch wird auch auf diesen Flächen die Verlagerung ins Grundwasser unterbunden.
Zustimmung der Bodenschutzbehörde zum Sanierungsplan
Die SGD Nord ist als zuständige Bodenschutzbehörde für die Prüfung und Genehmigung des Sanierungsplans verantwortlich. Der Vertreter der SGD Nord stimmte der geplanten Vorgehensweise und dem Sanierungsplan im Grundsatz zu. Im Rahmen der Ausführungsplanung werden weitere Details konkretisiert.
Im Vorfeld hatten interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, über eine Internetseite Fragen einzureichen. Diese werden von Vertretern der SGD Nord, der BImA und des Zweckverbandes Flugplatz Bitburg im Anschluss beantwortet, sofern dies nicht bereits im Rahmen des Vortrags erfolgt war. Aus den Fragen ließ sich die Sorge der Bürgerinnen und Bürger vor möglichen Verunreinigungen außerhalb des Flugplatzgeländes sowie der möglichen Gesundheitsgefahren des Trinkwassers ableiten. Hierbei verwies der Vertreter der SGD Nord darauf, dass das Trinkwasser laufend überwacht wird und die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.
Landrat Andreas Kruppert begrüßte, dass nach einer aufwändigen Untersuchungs- und Planungsphase jetzt ein Sanierungskonzept vorliege: „Es ist ein zentrales Anliegen des Zweckverbandes und der Kommunen, dass die geplanten Maßnahmen schnell umgesetzt werden, um das Eindringen weiterer Schadstoffe in das Grundwasser in größtmöglichem Umfang zu unterbinden. Für den Zweckverband ist darüber hinaus von großer Bedeutung, dass die Umsetzung des Sanierungskonzeptes die Möglichkeit der Vermarktung und Bebauung weiterer Flächen auf dem Flugplatz ermöglicht.“