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VRT verschiebt Tarifanpassung und zieht Busnetzstarts vor

Durch die enorm gestiegenen Betriebskosten insbesondere für Treibstoff und Fahrpersonal sind die Kostensteigerungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) – wie in allen anderen Branchen auch – dieses Jahr außergewöhnlich hoch. Um diese Kostensteigerung voll aufzufangen, müssten die Ticketpreise im Verkehrsverbund Region Trier (VRT) eigentlich um 10,72 Prozent erhöht werden – ähnlich wie bei den anderen Verkehrsverbünden in Rheinland-Pfalz. Einer Tarifanpassung in dieser Höhe hat die Verbandsversammlung des VRT am Dienstag, 13. September 2022, zunächst jedoch widersprochen und die Entscheidung auf voraussichtlich Dezember 2022 verschoben.

Der Grund: Der VRT sieht eine hohe Ticketpreisanpassung als kontraproduktiv gegenüber dem Ziel, im Sinne der Verkehrswende mehr Menschen vom Bus- und Zugfahren zu überzeugen. Bei einer geringeren Ticketpreisanpassung müssen die Kommunen (die Landkreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Vulkaneifel und Eifelkreis Bitburg-Prüm sowie die Stadt Trier) das finanzielle Defizit tragen. Die Kommunen in der Region Trier können diese Kostensteigerung von rund 3,8 Millionen Euro nicht auffangen. Um eine Lösung zu finden, stehen die rheinland-pfälzischen Verbünde in engem Kontakt mit dem Land. Weiterer Grund für die Verschiebung ist die Aussage des Landes Rheinland-Pfalz eine moderatere Tarifmaßnahme grundsätzlich mitfinanzieren zu wollen. Hierzu müsse aber zunächst die Ergebnisse der Mitte Oktober stattfindenden Verkehrsministerkonferenz abgewartet werden. Auch wird womöglich das von der Bundesregierung geplante Nachfolgeangebot zum 9-Euro-Ticket strukturelle oder preisliche Anpassungen im VRT-Sortiment bedingen.

Barbara Schwarz, Geschäftsführerin des VRT, sagt: „Generell müssen nicht allein die Tarife im ÖPNV attraktiver und damit auch kofinanziert werden, es muss auch ein gutes Angebot aufrechterhalten bzw. geschaffen werden. Und das vor dem Hintergrund steigender Kosten für Personal, Energie, Treibstoff und Betriebsmittel. Zudem endet 2022 der ÖPNV-Rettungsschirm, obwohl sich die Fahrgastzahlen im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019 noch nicht erholt haben. Land und Bund müssen hier finanzielle Verantwortung übernehmen. Insbesondere der Bund sollte in einem ersten Schritt seinem Versprechen der Erhöhung der Regionalisierungsmittel nachkommen. Wenn es jetzt nicht gelingt, dass Bund und Land diese dramatische Entwicklung durch eine neue Finanzierungsgrundlage abwenden, ist das System ÖPNV ernsthaft in Gefahr.“

Außerdem wurde beschlossen, die Busangebotsverbesserungen im Hunsrück und im Wittlicher Land früher starten zu lassen: Statt im Dezember 2025 nun schon am 31. Juli 2024. Weitere Infos dazu gibt es unter www.vrt-info.de