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Schienennahverkehr in der Eifel: SPNV-Nord spricht über das Fahrplanangebot nach dem Wiederaufbau und die kritische Situation der Finanzierung

 In der Eifel werden Verbesserungen in mehreren Schritten erfolgen müssen. In einer ersten Stufe mit der Elektrifizierung sind mindestens alle zwei Stunden ein RE-Eifel-Sprinter und die stündliche Regionalbahn von Trier über Gerolstein nach Köln neben weiteren Verdichtern für die Fahrgäste vorgesehen.

Die Angebotsgestaltung gerade an der Eifelstrecke gestaltet sich ausgesprochen komplex, da nach Hochwasser verbesserte Schieneninfrastruktur, kapazitative Verbesserungen wie Zweigleisigkeiten, höhere Strecken-Geschwindigkeiten, verschiedene Finanzierungstöpfe, Bahnsteige, Fahrzeuge und ein laufender Vertrag unter einen Hut zu bringen sind. Die deutlichen Verbesserungen des Schienennahverkehrs wünschen sich die kommunalen Mitglieder möglichst rasch und setzen auf eine deutlich verbesserte Finanzierung des Bundes im Regionalisierungsgesetz.

„Zur Verbesserung der kritischen finanziellen Situation der Bestandsverkehre und der geplanten Verbesserungen im Rahmen RLP-Takt 2030 ist eine deutliche Erhöhung der Regionalisierungsmittel des Bundes dringend nötig. Alternativ werden wir uns in Kürze mit Abbestellungen, vielleicht sogar von ganzen Strecken, befassen müssen,“ gibt Verbandsdirektor Thorsten Müller die Stimmung der Verbandsversammlung wieder.


Kritische Situation der Finanzierung des Schienennahverkehrs
Verbandsvorsteher Landrat Achim Hallerbach betonte die kritische Situation der Finanzierung. Dringend benötigte neue Schienen-Verkehrskonzepte im Norden von RLP zum Beispiel im Ahrtal und in der Eifel stehen nur noch unter dem Vorbehalt von ausreichenden Regionalisierungsmitteln.

Allein der gewaltige Anstieg der Energiekosten führt zu einer erheblichen Steigerung an Mitteln für den laufenden Betrieb. Die Preissteigerungen in allen Bereichen beeinflussen sowohl die laufenden als auch die neuen Verkehre. Bestehende Vertragskonstellationen geraten stark unter Druck und müssen sogar zunehmend angepasst werden. Sorge bereitet den kommunalen Mitgliedern auch, dass die gleichwertigen Lebensbedingungen zwischen unserem ländlichen RLP und städtischen Räumen durch Maßnahmen wie dem 9-€-Ticket nicht ausreichend berücksichtigt werden.

„Wir befürchten schon für 2023 nicht mehr ausreichende Finanzen und unterstützen daher sehr unsere Mobilitätsministerin bei der Forderung nach mehr Bundesmitteln für den Schienenpersonennahverkehr. Wir hoffen sehr, dass sich Bund und Länder auf ein preislich attraktives 9€-Folgeticket einigen, jedoch müssen wir dann in den bestehenden Verkehren unbedingt kurzfristig mit mehr Zügen und neuen Fahrten kostenintensiv nachsteuern. Die teilweise völlige Überlastung der Züge und des Bahnsystems an den beiden Rheinstrecken aus dem 9€-Ticket-Experiment können wir den Fahrgästen nicht wieder zumuten,“ so Landrat Achim Hallerbach.

Auch der Kostenanstieg der RegioLinien durch das ÖPNV-Konzept Nord führt spätestens ab 2024 zu deutlich zusätzlichen Finanzbedarf. Regionen, welche nicht durch die Eisenbahn erschlossen werden, werden dadurch wenigstens auf der Straße vergleichbar angebunden sein. „Natürlich ist hier auch das Land Rheinland-Pfalz selber gefordert, auch gerade für unsere lokalen Busverkehre in den Landkreisen und kreisfreien Städten,“ geht Landrat Achim Hallerbach auf die Verantwortung des Landes ein.